Vitamine und Nahrungsergänzung
Vitamine – wichtige Vitalstoffe für das Wohlbefinden
Manchmal verursacht ein Vitaminmangel Beeinträchtigungen des Wohlbefindens. In jedem Fall solltest Du vom Arzt abklären lassen, was sich hinter Abgeschlagenheit oder organischen Beschwerden verbirgt. Der Mediziner kann, etwa über ein Blutbild, ermitteln, ob ein Mangel an Vitaminen vorliegt, und die Einnahme von Nahrungsergänzungspräparaten empfehlen. In flüssiger oder in Tablettenform kannst Du Vitamine kaufen – hier erfährst Du, welchen Zweck sie für den Organismus erfüllen und wie sie eingenommen werden.
Was genau sind Vitamine?
Bei Vitaminen handelt es sich um organische Verbindungen, die dem Körper über die Nahrung zugeführt beziehungsweise teilweise von diesem selbst produziert werden. Manchmal liegen in den Lebensmitteln Vorstufen der Vitamine – sogenannte Provitamine – vor, die dann im Organismus umgewandelt werden.
Vitamine sind wichtige „Stellschrauben“ für einen funktionierenden Stoffwechsel. So sind sie zum Beispiel für die Verwertung von Energieträgern und Mineralien im Körper verantwortlich. Durch den Abbau oder die Veränderung von Nährstoffen und Spurenelementen dienen Vitamine indirekt der Energiegewinnung.
Chemisch handelt es sich um Moleküle, die sich aus pflanzlichen oder tierischen Materialien isolieren lassen. Das bekannte Vitamin C – korrekt „Ascorbinsäure“ – ist auf molekularer Ebene eine Atomverbindung aus Kohlen-, Wasser- und Sauerstoff, die natürlicherweise etwa in Zitrusfrüchten vorkommt.
Von A bis K – das Vitamin-Alphabet
Nach aktuellem wissenschaftlichem Stand gibt es 20 bekannte Vitamine, von denen nur 13 eine Rolle für den menschlichen Organismus spielen.
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Vitamin A (Retinol) trägt zur Erhaltung normaler Sehkraft und der normalen Funktion des Immunsystems bei.
Info: Der sogenannte Vitamin B-Komplex umfasst acht Vitamine. Deren aktuelle, etwas verwirrende Nomenklatur geht auf Entwicklungen in der Forschungsgeschichte zurück.
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B1 (Thiamin) trägt zum normalen Energiestoffwechsel, einer normalen psychischen Funktion, einer normalen Funktion des Nervensystems und normalen Herzfunktion bei.
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B2 (Riboflavin) trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel, der normalen Funktion des Nervensystems, zur Erhaltung normaler Schleimhäute, normaler roter Blutkörperchen, normaler Haut, normaler Sehkraft sowie eines normalen Eisenstoffwechsels bei. Es trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung.
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B3 (Niacin) trägt zum normalen Energiestoffwechsel und zur Verringerung von Müdigkeit sowie Ermüdung bei.
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B5 (Pantothensäure) trägt zum normalen Energiestoffwechsel bei.
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B7 (Biotin) kann einen Beitrag zum Erhalt normaler Haut und Haare leisten.
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B9 (Folsäure) hat eine Funktion bei der Zellteilung.
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B12 (Cobalamin) trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel und einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
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Vitamin C (Ascorbinsäure) trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei.
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Vitamin D (Calciferol) trägt zum Erhalt normaler Knochen bei.
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Vitamin K (Phyllochinone) trägt zur normalen Blutgerinnung sowie zum Erhalt normaler Knochen bei.
Die Dosis macht’s – so nimmst Du Vitamine ein
Die gute Nachricht: Sämtliche Vitamine sind in den unseren Breiten problemlos verfügbaren Lebensmitteln vorhanden. Besonders wichtige Quellen sind Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Fisch und Fleisch, dort vor allem Innereien wie Leber. Das bedeutet, dass bei einer abwechslungsreichen, vollwertigen Ernährung die Versorgung mit den lebensnotwendigen Vitaminen über die Mahlzeiten abgedeckt wird.
Bei einer einseitigen Kost, organischen Veränderungen wie Schwangerschaft, Alter, Wachstumsphasen oder als Begleiterscheinung einer Krankheit kann es dennoch zu Unterversorgungen beziehungsweise einem Mehrbedarf kommen. Dabei ist nur selten der komplette Vitaminhaushalt betroffen. Du kannst in solchen Fällen gezielt separate Vitamine, Multivitamin-Mittel oder Kombipräparate kaufen, solltest den Bedarf aber durch eine kompetente Beratung abklären lassen.
Faktoren wie eine streng vegane Ernährung, Rauchen oder erhöhter Alkoholkonsum können einen größeren Bedarf an Vitaminen bedingen. So kommt Vitamin B12 fast ausschließlich in tierischen Produkten vor, sodass Veganer zum Supplement greifen sollten, um die Versorgung zu gewährleisten. Vegane B12-Kapseln gibt es beispielsweise von Nature Love.
Der tägliche Bedarf eines Erwachsenen liegt im Milli- und Mikrogrammbereich. Abgesehen von Vitamin C, das mit gut 300 mg den höchsten Tagesbedarf unter den Vitaminen erfordert, sind daher nur kleine Dosen erforderlich. Da die Vitamine als Nahrungsergänzungsmittel in konzentrierter Form vorliegen, solltest Du dich unbedingt an die Einnahmeempfehlungen halten – und nur jene Vitamine kaufen, die Du tatsächlich zusätzlich benötigst.
Welche Darreichungsformen eignen sich für die Einnahme?
Vitaminpräparate erhältst Du in unterschiedlichen Varianten. Du kannst dich für Deine bevorzugte Methode entscheiden:
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Brausetabletten eignen sich für Kinder und Personen, die nicht gern harte Pillen einnehmen. Die Tabletten werden in Wasser aufgelöst und haben einen angenehmen Geschmack.
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Trinkampullen beinhalten die Vitamine ebenfalls in flüssiger Form und sind mit einem Schluck geleert.
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Kapseln, Tabletten oder Dragees sind praktisch zu dosieren und werden mit Flüssigkeit eingenommen. Doppelherz, tetesept und taxofit haben solche Vitamine im Sortiment.
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Pulver lässt sich Nahrungsmitteln leicht untermischen.
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Tropfen nimmst Du direkt vom Löffel oder verdünnst sie mit Wasser.
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„Getarnt“ als Gummibärchen oder Lutschtabletten bekommen auch die Kleinen ihre tägliche Dosis Vitamine.
Fazit
Wenn wegen eines temporären Mehrbedarfs oder zum Ausgleich eines Mangels Vitamine zugeführt werden sollen, stellen Präparate als Nahrungsergänzungsmittel eine praktische Möglichkeit dar, die Versorgung sicherzustellen. Dennoch sollten Vitamine nicht auf Verdacht, sondern nach Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater konsumiert werden – typische Symptome einer Mangelerscheinung wie Müdigkeit oder Entzündungen können andersartige organische Ursachen haben.
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Vitamine sind molekulare Verbindungen, die als Komponente in vielen Lebensmitteln vorkommen.
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Bei einem gesunden Menschen stellt eine ausgewogene Ernährung die Vitaminversorgung sicher. Der Bedarf kann unter gewissen Voraussetzungen erhöht sein.
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Vitamine sollten nicht überdosiert werden. Ein Zuviel kann – je nach Vitamin – zu Erbrechen und Übelkeit bis hin zu Nervenschäden und Nierenerkrankungen oder Schlafstörungen führen.
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Vitaminpräparate gibt es in vielen Darreichungsvarianten, sowohl in flüssiger Form als auch als praktische Tabletten oder Tropfen.
Unterstütze Deinen Organismus, indem Du bei Vitamine kaufst! Gerne berate ich Dich.
Die Klassiker in meinem Therapie Zentrum
1. Eisen
Eisenmangel: Symptome erkennen und richtig behandeln
Stand: 15.06.2023 16:22 Uhr
Eisenmangel ist eine der häufigsten Ursachen von Blutarmut. Bei einer Anämie werden die Organe unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Typische Symptome sind Müdigkeit und ein allgemeines Schwächegefühl.
Etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung sind von einer Eisenmangelanämie betroffen. Aufgrund eines Mangels an Eisen kann der Körper nicht ausreichend roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) herstellen. Das Hämoglobin befindet sich in den roten Blutkörperchen - und seine Aufgabe ist es, Sauerstoff zu binden und bei Bedarf an die Zellen abzugeben.
Wieviel Eisen braucht der Mensch?
Der Mensch muss Eisen mit der Nahrung aufnehmen. Eine ausgewogene Ernährung enthält meistens ausreichend Eisen, um den Tagesbedarf zu decken. Besonders Fleisch, Fisch und Nüsse enthalten viel Eisen. Vegetarier sollten darauf achten, eisenreiche pflanzliche Lebensmittel in ihren Speiseplan einzubauen. Dazu zählen unter anderem:
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Sojabohnen
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weiße Bohnen
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Rote Beete
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Hirse
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Amaranth
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Kakao
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Kräuter (z. B. Thymian, Basilikum)
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Schwarze und Rote Johannisbeeren
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Holunderbeeren
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Brombeeren
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Maulbeeren
Eine ausgewogene Ernährung enthält etwa 10 bis 15 Milligramm Eisen pro Tag. Doch der Körper kann über die Zellen im Darm nur fünf bis zehn Prozent des Eisens aus der Nahrung aufnehmen. Der Rest wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Wieviel Eisen der Körper pro Tag verliert und ersetzen muss, hängt unter anderem von Alter und Geschlecht ab. Männer und Frauen nach den Wechseljahren verlieren täglich etwa ein Milligramm Eisen. Frauen mit monatlicher Regelblutung verlieren bis zu drei Milligramm. Auch in der Schwangerschaft und der Stillzeit sowie während des Wachstums besteht ein erhöhter Bedarf an Eisen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher, täglich an Eisen über die Nahrung zu sich zu nehmen:
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Männer ab 19 Jahren und Frauen in der Menopause: 10 Milligramm Eisen
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Mädchen ab 10 Jahren und Frauen mit Regelblutung: 15 Milligramm Eisen
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Stillende: 20 Milligramm Eisen
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Schwangere: 30 Milligramm Eisen
Ursachen von Eisenmangel
Eisenmangel entsteht, wenn der Eisenbedarf höher ist als die Eisenaufnahme. In Europa ist ein chronischer Blutverlust die häufigste Ursache. Mit zwei Millilitern Blut geht ein Milligramm Eisen verloren. Weitere Ursachen können eine Störung der Eisenaufnahme oder eine unzureichende Zufuhr durch die Nahrung sein.
1. Chronischer Blutverlust
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Blutungen im Magen-Darm-Trakt gehören zu den häufigsten Ursachen einer Eisenmangelanämie bei Männern und bei Frauen nach den Wechseljahren. Sie können sich aufgrund einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), von Magen-Darm-Geschwüren (Ulkuskrankheit) oder Hämorrhoiden entwickeln. Auch Krebs im Magen-Darm-Trakt kann zu Blutungen führen. Bei einer Eisenmangelanämie nach einem Auslandsaufenthalt sollte als Ursache auch an einen Parasiten, den Hakenwurm, gedacht werden.
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Blutungen aus den Harnwegen und den Geschlechtsorganen und insbesondere der Verlust von Eisen mit der Regelblutung (Menstruation) sind die häufigste Ursache für einen Eisenmangel bei jungen Frauen. Knapp 15 Prozent der Frauen haben eine verstärkte Menstruation und sind besonders gefährdet, einen Eisenmangel zu entwickeln. Aber auch Wucherungen in der Gebärmutter (Myome) und Krebs können zu Blutungen führen. Eine weitere Ursache kann die Ausscheidung des roten Blutfarbstoffes über den Urin (Hämoglobinurie) als Folge eines gesteigerten Abbaus oder Zerfalls der roten Blutkörperchen sein.
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Dialyse: Von Nierenerkrankungen Betroffene verlieren durch die Dialyse knapp 2,5 Liter Blut pro Jahr.
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Blutverlust über die Atemwege
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chronisches Zahnfleisch- oder Nasenbluten
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Blutverlust durch Operationen oder Blutspende
2. Zu geringe Eisenzufuhr
Eine ungenügende Zufuhr von Eisen mit der Ernährung kann zum Beispiel durch zu einseitige fleischfreie Kost oder zu einseitige Diäten entstehen. Betroffen sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, Vegetarier, Menschen mit Essstörungen und Alkoholiker.
3. Gestörte Eisenaufnahme
Kann der Körper das Eisen, das mit der Nahrung zugeführt wird, nicht ausreichend aufnehmen, können dafür zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori oder eine atrophische Gastritis die Ursache sein. Auch nach einer teilweisen Entfernung des Magens (Magenteilresektion) besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Eisenmangelanämie zu erkranken. Zudem kann eine langdauernde Einnahme von Medikamenten gegen eine übermäßige Magensäureproduktion (Antazida) oder ein starker Konsum von Schwarztee (Tannine), Kaffee (Phytinsäure) oder Rhabarber die Eisenaufnahme behindern.
Welche Symptome treten bei Eisenmangel auf?
Bei Blutarmut werden die Organe unzureichend mit Sauerstoff versorgt.
Typische Symptome für Eisenmangel sind:
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Blässe
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Müdigkeit
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Schwindel
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allgemeines Schwächegefühl verbunden mit Abgeschlagenheit und Leistungsabfall
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Kurzatmigkeit, vor allem unter Belastung
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Herzklopfen
Als seltenere Beschwerden treten auf:
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rauhe, rissige Haut
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rissige Mundwinkel
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brüchige Nägel
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nach innen gebogene Nägel (Hohlnägel)
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glanzloses, sprödes Haar
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Zungenbrennen mit Schmerzen beim Schlucken
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ungewöhnliche Essgelüste, zum Beispiel auf Kalk, Erde oder Eiswürfel
Diagnose der Eisenmangelanämie
Häufig stellen Ärzte eine Eisenmangelanämie zufällig im Rahmen routinemäßiger Blutbildkontrollen fest. Bei einem Eisenmangel leert der Körper zunächst seine Eisenspeicher. Erst wenn diese Reserven erschöpft sind, entwickelt sich eine Blutarmut.
Bei Verdacht auf Eisenmangel sollten man Rat des Hausarztes einholen, um eine Diagnostik und eine Klärung der Ursachen einzuleiten. Wichtig ist vor allem die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) mit Dokumentation der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme. Bei jungen Frauen sollte die Häufigkeit, Dauer und Schwere der Regelblutung dokumentiert und bei älteren Menschen nach Blutungen aus Magen-Darm-Trakt oder Harn- und Geschlechtsorganen gefragt werden.
Eine definitive Aussage über den Eisenhaushalt liefert eine Blutabnahme und -untersuchung. Gemessen werden:
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Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten): Sind davon zu wenig vorhanden, spricht das für eine Anämie.
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Menge des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobinwert, Hb-Wert): Ist er vermindert, liegt eine Anämie vor.
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Hämatokritwert (Hkt): Dieser beziffert den Anteil der festen Bestandteile oder Zellen des Blutes am Blutvolumen. Da die meisten Zellen des Blutes Erythrozyten sind, gibt der Hämatokrit indirekt auch Auskunft über die Menge an roten Blutkörperchen. Allerdings beeinflussen ihn auch Änderungen des Flüssigkeitshaushaltes entscheidend. Ein verringerter Hämatokritwert kann auf Blutarmut hinweisen, aber auch andere Ursachen haben.
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Mittleres Erythrozytenvolumen (MCV): Das MCV beziffert das Volumen der einzelnen roten Blutkörperchen. Bei einer Eisenmangelanämie ist das MCV vermindert.
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Mittleres Erythrozytenhämoglobin (MCH): Der MCH-Wert besagt, wie viel roter Blutfarbstoff durchschnittlich in einem Erythrozyten vorhanden ist. Bei einer Eisenmangelanämie ist das MCH vermindert.
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Retikulozyten sind unreife Vorstufen der roten Blutkörperchen im Blut. Um einen Mangel an Erythrozyten zu beheben, setzt der Körper rote Blutkörperchen aus seinen Reserven im Knochenmark frei. Stehen dort nicht genügend reife Zellen zur Verfügung, werden auch die nicht ganz ausgereiften Vorstufen, die Retikulozyten ins Blut entlassen. Eine hohe Zahl an Retikulozyten im Blut weist also darauf hin, dass viele rote Blutkörperchen verloren gehen und der Körper versucht, sie schnell nachzubilden. Bei einer Eisenmangelanämie kommt es nach der Gabe von Eisen zu einem Anstieg der Retikulozyten.
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Transferrin/Transferrinsättigung: Transferrin ist ein Transport-Eiweiß für Eisen. Es bringt Eisen von den Enterozyten, die für die Eisenaufnahme aus dem Darm zuständig sind, zu den im Körper vorhandenen Speichern. Eine verminderte Transferrinsättigung kann auf eine mangelnde Eisenversorgung hinweisen, sofern keine Entzündung vorliegt, da Transferrin auch aufgrund von Entzündungen sinkt.
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Löslicher Transferrinrezeptor (sTfR): Das an Transferrin gebundene Eisen im Blut wird über spezielle Rezeptoren, die Transferrinrezeptoren, über die Zellwand in die roten Blutkörperchen aufgenommen. Darum steigt bei einer Eisenmangelanämie die Anzahl der Rezeptoren im Blut an.
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Ferritin (Speicher-Eisen): Dieses wasserlösliche Eiweiß speichert das Eisen und schützt die Zellen vor der schädigenden Wirkung des freien Eisens. Es befindet sich vor allem in den Zellen der Leber, im Knochenmark, der Milz, aber auch in anderen Geweben wie der Muskulatur. Das im Blut gemessene Ferritin zeigt an, wie gut die Eisenspeicher des Körpers befüllt sind. Ein verringerter Ferritinwert ist der wichtigste Hinweis auf eine Eisenmangelanämie. Liegt gleichzeitig eine Entzündung vor, kann er jedoch auch erhöht sein.
Steht ein Eisenmangel fest, gilt es, die Ursache zu finden. Je nach Verdachtsdiagnose und dem Alter der oder des Betroffenen leitet der Arzt entsprechende Diagnosemaßnahmen ein. Oft steckt hinter der Diagnose Eisenmangelanämie ein Blutverlust - dann muss eine Blutung als Ursache ausgeschlossen werden. Zunächst wird der Stuhl auf Blut untersucht. Je nach Ergebnis wird eine Magen-Darm-Spiegelung notwendig, um den Verdacht auf eine Blutung auszuräumen oder zu bestätigen. Außerdem sollte der Urin auf Blut untersucht werden und bei Frauen eventuell auch eine gynäkologische Untersuchung erfolgen. Auch eine Untersuchung durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt kann Teil der Diagnostik sein, um die Ursache des chronischen Blutverlustes zu finden. Auf einen Eisenresorptionstest zum Ausschluss einer Störung der Aufnahme von Eisen aus dem Darm wird inzwischen wegen mangelnder Aussagekraft meistens verzichtet.
Was tun bei einer Eisenmangelanämie?
Um eine Eisenmangelanämie zu behandeln, muss die Ursache des Eisenmangels herausgefunden und Eisenpräparate gegeben werden.
Beruht der Eisenmangel auf einer zu geringen Zufuhr von Eisen durch die Nahrung, sollten Betroffene die Ernährung so umstellen, dass genügend Eisen aufgenommen wird. Reich an Eisen sind:
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Fleisch
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Fisch
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Nüsse
Geringere Mengen an Eisen enthalten auch:
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Milch
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Eier
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Hülsenfrüchte
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Getreide
Das im Fleisch enthaltene Eisen kann man besonders gut verarbeiten. Pflanzliches Eisen kann der menschliche Körper dagegen schlechter verwerten.
Reicht eine Umstellung der Ernährung nicht aus und liegt bereits eine Anämie vor, muss eine Behandlung mit Eisendragees oder Eisentabletten erfolgen. Eisenpräparate sollten täglich oder jeden zweiten Tag auf nüchternen Magen mit Wasser oder Fruchtsaft eingenommen werden. Die Einnahme der Präparate mit fester Nahrung verringert die Aufnahme des Eisens aus dem Darm. Vitamin C hingegen kann die Aufnahme verbessern.
Eisenmangel-Behandlung nicht ohne ärztlichen Rat
Die Ursachen einer Eisenmangelanämie sind vielfältig. Eine Behandlung sollte auf keinen Fall in Eigenregie ohne Abklärung und Rat eines Arztes erfolgen.
Eisenpräparate sind frei verkäuflich. Trotzdem sollen größere Mengen Eisen ohne medizinischen Grund nicht als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden - denn der Körper kann überschüssiges Eisen nicht ausscheiden und speichert es in den Organen. Sind die Speicher überfüllt, so kommt es zu Organschäden, vor allem an Herz, Leber, Augen und Bauchspeicheldrüse. Eisenpräparate müssen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden, denn das Verschlucken kann lebensgefährliche Vergiftungen zur Folge haben.
Bei einer Eisenmangelanämie tritt bei der Gabe von Eisenpräparaten eine rasche Besserung ein: Schon eine Woche nach Beginn der Einnahme steigen die Zahl der Retikulozyten und der Hämoglobinwert. Bis ein Ferritin-Wert von etwa 100 Mikrogramm pro Liter erreicht ist, dauert die Behandlung circa sechs Monate. Das Eisenpräparat muss dazu aber regelmäßig eingenommen werden.
Rücksprache bei Nebenwirkungen der Eisenpräparate
Nebenwirkungen der Eisenpräparate können vor allem Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfälle und auch eine Schwarzfärbung des Stuhls sein. Bei diesen Beschwerden kann in Rücksprache mit dem Arzt die Dosis verändert oder eine Einnahme zu den Mahlzeiten versucht werden, auch wenn sich dadurch die Eisenaufnahme verringert.
Die Einnahme von Eisen zusammen mit einigen Antibiotika (zum Beispiel Tetracyclinen) oder Medikamenten gegen eine übermäßige Magensäureproduktion (Antazida) kann zu einer verringerten Aufnahme des Eisens führen.
Schlägt die Behandlung nicht an, kann der Grund auch eine Aufnahmestörung von Vitamin B12 beziehungsweise ein Folsäuremangel sein. Bei schweren Nebenwirkungen oder einer Unverträglichkeit gegenüber oralen Eisenpräparaten kann Eisen auch über die Vene (intravenös) verabreicht werden. Nach intravenöser Eisengabe sollte eine Kontrolle der Eisenspeicher frühestens zwei bis drei Monate nach der letzten Eisengabe erfolgen, da ansonsten falsch hohe Ferritin-Werte gemessen werden.
2. Baldrian
Ob als Tee, Dragee oder Badezusatz – Baldrian gilt seit hunderten Jahren als wirksames Mittel gegen Nervosität. Das heimische Kraut wird oft als Beruhigungs- und Schlafmittel angepriesen. Es soll beim Ein- und Durchschlafen helfen und das auf ganz natürliche Weise. Doch wirkt Baldrian tatsächlich bei Schlafproblemen? Und gibt es Nebenwirkungen? Die Stiftung Gesundheitswissen informiert über pflanzliche Schlafmittel – ihre Vor- und Nachteile.
Viele Menschen mit Schlafproblemen wollen nicht gleich zu rezeptpflichtigen Medikamenten greifen und es erst einmal mit pflanzlichen Mitteln probieren. Ihnen werden eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung auf natürliche Weise nachgesagt und sie haben den großen Vorteil, dass sie nicht abhängig machen. Sie sind als Tees, Badezusätze oder auch als Kapseln in Supermärkten und Drogerien erhältlich. Weit verbreitet sind vor allem Schlafmittel aus Melisse, Passionsblume, Hopfen und Baldrian. Gerade Baldrian gilt in der Volksmedizin schon lange als Heilmittel gegen Stress, Nervosität und Schlafprobleme. Doch ausreichend wissenschaftlich belegt ist das nicht.
Was ist generell bei pflanzlichen Schlafmitteln zu beachten?
Pflanzliche Schlafmittel machen nicht abhängig, allerdings ist ihre Wirkung aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausreichend bewiesen. Zwar finden sich beispielsweise zu Baldrian viele Studien, doch diese wurden meist nur mit wenigen Teilnehmern durchgeführt. Die Studien sind somit wenig aussagekräftig. Deshalb empfehlen medizinische Leitlinien keine pflanzlichen Arzneimittel als Schlafmittel. Im Allgemeinen wird dazu geraten, pflanzliche Schlafmittel nicht zusammen mit Alkohol einzunehmen. Da pflanzliche Arzneimittel grundsätzlich auch Nebenwirkungen mit sich bringen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben können, rät die Stiftung Gesundheitswissen dazu, sich bei der Einnahme von pflanzlichen Schlafmitteln entweder vom Hausarzt, der Hausärztin oder beim Kauf in der Apotheke genau beraten zu lassen.
Wie wirkt Baldrian?
Für Produkte aus Baldrian wird die Wurzel der Pflanze verwendet. Dort sind ätherische Öle enthalten, die mit den Nervenzellen des Körpers interagieren und eine entspannende und entkrampfende Wirkung haben sollen. Doch was viele nicht wissen: Damit diese Wirkung wirklich spürbar ist, müssen manche Mittel aus der Baldrianwurzel über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen eingenommen werden, schreibt der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur.
Was ist über Nebenwirkungen von Baldrian bekannt?
Auch pflanzliche Schlafmittel können Nebenwirkungen haben. Daher sollte man sich vor dem Gebrauch oder der Einnahme beraten lassen und den Beipackzettel der Mittel genau durchlesen. In Bezug auf Baldrian ist beispielsweise bekannt, dass die Heilpflanze in seltenen Fällen Übelkeit und Bauchkrämpfe auslösen kann. Zu hohe Dosen (etwa 20 Gramm) können laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) zu Müdigkeit am Tag, Bauchkrämpfen, einem Engegefühl in der Brust, Benommenheit und Händezittern führen. Diese Symptome verschwinden allerdings nach etwa 24 Stunden auch wieder. Badezusätze mit Baldrianöl und Baldrianwurzel sollten nicht bei offenen Wunden, großen Hautverletzungen oder akuten Hauterkrankungen verwendet werden. Auch bei hohem Fieber, schweren Infektionen, schweren Durchblutungsstörungen und Herzinsuffizienz sollte man lieber auf Mittel aus Baldrian verzichten.
Wer sollte Baldrian nicht einnehmen?
Da es hierzu noch an wissenschaftlichen Studien mangelt, wird Schwangeren und Stillenden davon abgeraten, Mittel aus Baldrian zu verwenden. Die EMA rät außerdem, dass Kinder unter 12 Jahren keine Baldrian-Produkte einnehmen sollten.
3. Johanniskraut
Was macht Johanniskraut mit dem Körper?
Der rote Pflanzenfarbstoff Hypericin und der sekundäre Pflanzenstoff Hyperforin sind die bekanntesten und am besten erforschten Inhaltstoffe des Johanniskrauts. Hyperforin trägt zur antidepressiven Wirkung bei, indem es offenbar die neuronale Aufnahme von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin hemmt.
4. Bachblüten Tee
Die medizinische Wirkung der Bach-Blütentherapie hat sich wissenschaftlich zwar nicht bestätigt, jedoch kann eine wohltuende Tee-Spezialität mit speziellen Pflanzen je nach Stimmungslage den Körper beleben, beruhigen oder Kraft tanken lassen.
5. Vitamin B6
Sorgt für Ruhe und Ausgeglichenheit" und "beteiligt an der Produktion von Nervenbotenstoffen wie Serotonin" versprechen die Hersteller und warnen "ein Mangel führt zu Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit".
Vitamin B6 wird häufig gemeinsam mit anderen B-Vitaminen beworben. z. B. als "Gehirn-Vitamine", "Glücks-Vitamine" oder "Anti-Stress-Vitamine".
6. Vitamin B12
Ein Mangel an Vitamin B12 ist weit verbreitet: In Deutschland hat jeder Zehnte zu wenig Vitamin B12 im Blut. Im Alter von über 65 Jahren ist sogar jeder Vierte betroffen. Fehlt Vitamin B12, kommt es zu Nervenschäden.
Vitamin B12 wichtig für Stoffwechsel, Blut und Nerven
Der Körper benötigt Vitamin B12 für den Energiestoffwechsel, zur Bildung von Blutzellen und zum Aufbau der Nervenhüllen. Vitamin B12 ist eines der wenigen Vitamine, die der Mensch nicht selbst bilden kann. In größeren Mengen steckt es in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milcherzeugnissen. Im Körper freigesetzt wird Vitamin B12 durch Magensäure und Verdauungsenzyme. Ein spezielles Protein ("Intrinsic Factor") transportiert das Vitamin zu den Dünndarmzellen. Von dort gelangt es ins Blut und zu den Nerven.
Symptome für Vitamin-B12-Mangel erkennen
Der Körper hat in der Leber große Vitamin-B12-Depots. Ein Mangel fällt deshalb in der Regel erst Jahre nach Beginn der Unterversorgung auf. Die Symptome sind nicht immer leicht zu diagnostizieren:
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Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungen
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brennende Zunge
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Kribbeln in Armen, Beinen und Füßen
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Gangunsicherheit, erhöhte Sturzneigung
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Muskelschwäche
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Müdigkeit, Konzentrationsschwäche
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Gedächtnisstörungen
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Kopfschmerzen
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Depression
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Verwirrtheit
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Haarausfall
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Blutarmut
Ursachen: Wie kommt es zu Vitamin-B12-Mangel?
Häufige Ursachen für einen Mangel an Vitamin B12 sind:
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Mangel des Proteins Intrinsic Factor
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chronische Entzündung von Magen oder Darm
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Einnahme von Medikamenten gegen Diabetes oder zu viel Magensäure
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regelmäßiger Alkoholkonsum
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vegetarische/vegane Ernährung
Mit zunehmendem Alter sinkt außerdem die Leistungsfähigkeit des Magen-Darm-Trakts. Vitamine können dann nicht mehr so gut aufgenommen werden.